Die Ausstellung ist zunächst eine Gruppenausstellung. Sie trägt verschiedene Arbeiten zusammen, die, ausgehend vom Medium der Photographie, ein ähnliches Interesse an Prozessen der Erzeugung von Realität und der Reproduktion teilen. Anstatt jedoch das Medium vom bildhaften Endresultat her zu denken, wird es durch eine Beschäftigung mit seinen inhärenten Techniken, Prozessen und seiner Materialität umgedeutet, um seine Bedeutung auf anderen Ebenen, jenseits seiner reinen Abbildhaftigkeit zu suchen. Das Medium bildet dadurch eine offene Form. Die Ausstellung könnte oder könnte nicht Fotografie, Film und Skulptur beinhalten. Diese Beschäftigung wird in der Ausstellung auch auf die Struktur des Ausstellens selbst angewandt. Die Autoren der Ausstellung sind Alexander Basile und Alwin Lay. Die Ausstellung ist eher eine inszenierte als eine kuratierte Ausstellung. Der Schwerpunkt liegt weniger auf einem sinnvollen inhaltlichen Verknüpfen der Arbeiten als vielmehr in einem Eingriff in die Konstruktion des Ausstellens selbst. Die Ausstellung ist somit Ausstellung zweiter Ordnung.
Ein Teil der Ausstellung Die Ausstellung findet über vier Wochen im KIT in Düsseldorf statt. In dieser Zeit wird der Raum ständig transformiert, Arbeiten werden aufgebaut, abgebaut und dokumentiert. Die Ausstellung kann in diesem Zeitraum besucht werden. Sie ist zugänglich, doch zeigt sie dem Besucher vielmehr nur eine Präsentation im Prozess. Die Ausstellung zielt auf ihr eigenes Endresultat ab, den Katalog, in dem sie repräsentiert und reproduziert wird. Der Katalog wird am letzten Tag des Ausstellungszeitraums im KIT öffentlich präsentiert, er heißt: Die Ausstellung.
Alle Produktionsschritte der Ausstellung Die Ausstellung, die Vorproduktion und Vor-Ort-Produktion, die Werbung in Plakaten, Texten, in massen- und außenwirksamen Medien, bis zu den Arbeiten, die temporär installiert werden, bilden Multiplikatoren, die sich letztlich zur Ausstellung zusammenfügen. Auch dieser Text könnte Teil der Ausstellung sein. Sie finden nicht unbedingt simultan statt und werden letztlich nur über den Katalog zusammengeführt und zugänglich gemacht. Der Katalog zeigt schließlich eine Version der Ausstellung Die Ausstellung, die so allerdings nie stattgefunden hat und gar nicht stattfinden konnte. Er ist die Simulation einer Ausstellung, die perfekt kommunizierte und inszenierte Version ihrer Möglichkeiten. Der Katalog bildet dabei nicht das Medium, das Die Ausstellung dokumentiert, sondern sie erzeugt. Die Ausstellung ist eine Fiktion, eine Manipulation an der Realität.
Die Ausstellung beschäftigt sich so als reflexive Praxis mit der Struktur des Ausstellens, aber auch mit Fragen zur Rezeptionsweise von Kunst überhaupt. Dem Konzept einer oftmals als vorrangig empfundenen „echten“, authentischen Erfahrung wird hierbei ein Spiel mit der medialen Wirksamkeit der Ausstellung Die Ausstellung entgegengesetzt, das ein Prinzip von Wahrnehmung jenseits der Vermittlung und Inszenierung unterläuft. Angesichts einer zum Gemeinplatz gewordenen Beobachtung einer aktuellen Medien- und Informationsgesellschaft, in der, wie man sagt, alles nur Abbild und Repräsentation ist und Realität an sich nicht zu haben ist, formuliert Die Ausstellung ihre Präsentationsform als Illusion von Realität aus.
Die Ausstellung, die identisch mit ihrer Reproduktion ist, erzeugt gerade hierin ihre eigenen Rätsel: Wenn in der Ausstellung Die Ausstellung ein Baum umfällt und keiner dokumentiert das, steht er dann immer noch? Wenn eine Ausstellung nur im Katalog stattfindet und keiner kauft ihn, hat Die Ausstellung dann stattgefunden?
Die Ausstellung ist eine Arbeit von Alexander Basile & Alwin Lay.
Initiiert von Gertrud Peters und Mischa Kuball in Kooperation mit dem -1/MinusEins Experimentallabor an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Die Ausstellung zeigt 19 internationale künstlerische Positionen.
Impressum
Verantwortlich im Sinne §6 MDStV:
Alexander Basile
Otto-Fischer-Straße 5
50674 Köln
Alwin Lay
Marsiliusstr. 55
50937 Köln
Pressekontakt und weitere Infos:
Constanze Zawadzky
info@dieausstellung.net
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Redaktion und Texte:
Baptist Ohrtmann